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DIE NEUJAHRSBLÄTTER DER GGG

 

200 Jahre alt – zur Geschichte der Neujahrsblätter der GGG

 

Seit fast 200 Jahren gibt die Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige (heute GGG Basel) das Neujahrsblatt heraus, das im Schwabe Verlag erscheint. Die jährliche Broschüre widmet sich Aspekten der Basler Geschichte, die in leicht lesbarer, allgemein verständlicher und dennoch wissenschaftlich fundierter Form dargestellt werden.

1819 beschloss die GGG, nach dem Vorbild anderer Kantone - besonders auch Zürichs - ebenfalls ein Neujahrsblatt herauszugeben. Es sollte zur «Bildung des Verstandes und Veredlung des Herzens» der Jugend (und zwar der männlichen wie der weiblichen) dienen. 1821 erschien dann prompt das erste Bändchen; es erzählte passenderweise die Lebensgeschichte des GGG Gründers Isaak lselin. Mit Ausnahme der Bürgerkriegsjahre 1833/34 erschien nun jedes Jahr ein Band zur Ge­schichte Basels, ohne besondere Ansprüche an Vollständigkeit und Chronologie zu stellen. Dennoch gelang es, sozusagen die ganze Vergangenheit Basels auf eine Art darzustellen, die die Kommission 1872 dazu veranlasste, den Zusatz «für Basels Jugend» zu streichen. 
Vergriffene Bände sind übrigens nicht nur im Staatsarchiv Basel, sondern auch antiquarisch und zum Teil im Internet zu finden.


Erfolg

Die Neujahrsblätter waren bereits im 19. Jahrhundert zu einer wissenschaftlich fundierten Publikation geworden, die aus der Historiographie Basels nicht mehr wegzudenken war. Unter anderen verfassten Jacob Burckhardt, Rudolf Wackernagel oder auch Andreas Heusler Neujahrsblätter, und bis heute findet man unter den Autoren und Autorinnen die führenden Vertreter ihres Faches. Die Neujahrsblätter waren und sind für Forscher und interessierte Laien oft die einzigen Quellen für bestimmte Aspekte der Geschichte und Kunstgeschichte Basels. Im 19. Jahrhundert kamen zum Text jeweils noch Kunstblätter hinzu, die von den bekanntesten Künstlern ihrer Zeit gestaltet wurden (Hieronymus Hess, Marquard Wocher, Anton Winterlin, Burkhard Mangold etc.). Im Verlaufe des 20. Jahrhunderts ermöglichten die technischen Fortschritte immer zahlreichere Illustrationen und farbige Umschläge.


Hintergrund

Herausgegeben werden die Neujahrsblätter noch immer von einer ehrenamtlich tätigen Kommission, einer A-Organisation der GGG Basel. Wir bemühen uns jedes Jahr, eine Publikation zu einem Thema zu ermöglichen, die die heutigen Leser interessiert, aber auch einen Beitrag zur Erforschung der Geschichte Basels im weitesten Sinne darstellt. Wir streben eine Abwechslung zwischen eher anspruchsvolleren und mehr unterhaltenden Themen an; stets sollen aber Wissenschaftlichkeit, eine auch für Laien verständliche Sprache sowie selbstverständlich der Bezug zu Basel gegeben sein. Dank der Finanzierung durch die GGG hat Basel damit eine Publikationsreihe, die völlig unabhängig von wirtschaftlichen Erwägungen nun 200 Jahre nach ihrer Begründung immer noch das tut, was sich Isaak lselin wohl von ihr erhoffte: bei den Einwohnern der Stadt durch vermehrte Kenntnis ihrer Geschichte den Sinn für die Gemeinschaft zu wecken und zu fördern.

Dieser Text wurde zur Verfügung gestellt von Frau Doris Tranter, Präsidentin der Neujahrsblattkommission 2004–2019